Hallo Eugen, gerade habe ich mich mal wieder mit der Frage beschäftigt, wie sollen unsere Enkel eigentlich an die Texte kommen, die wir früher in den Antiquariaten gefunden haben, von denen es heute kaum noch welche gibt. Ja, Du hast Recht, wir muessen sie abschreiben und hochladen, damit sie sie dort finden koennen, wenn sie sie denn suchen. Der Text von Jakob Moneta aus dem Kursbuch 51 ist so einer. Ueberschrift Mehr Gewalt fuer die Ohnmächtigen.
Kategorie: 1963
Briefe an Eugen (XI) Apropos Schloß Gripsholm
PDF Brief an Eugen (XI) Apropos Gripsholm
Briefe an Eugen (XI) Apropos: Schloß Gripsholm
Hallo Eugen, der Roman von Tucholsky wurde mehrfach verfilmt. Eine „Verfilmung“ stammt von Kurt Hoffmann. Sie kam 1963 ins Kino. Da war ich siebzehn und an solchen Themen durchaus interessiert. Doch irgendwie ist dieser Film an mir vorbeigegangen. Jahre später fiel mir dann die „Filmkritik“ vom Dezember 1963 in die Haende. Dort hatte der beruehmte Filmkritiker (beruehmt durch sein loses Mundwerk) Uwe Nettelbeck dieses Produkt zerissen. Jetzt kommt der Originalton von damals:
»Kurt Hoffmann hat Tucholskys Vorlage alle Unbeschwertheit genommen, ihr erotisches Fluidum zerstoert: Alles ist dumpf in traegem bundesrepublikanischem Wohlstandsmillieuu angesiedelt, schmeckt nach Ansichtspostkarten und buergerlicher Moral. Kaum sind die drei im Bett, geht das Nachttischlaempchen aus. Hoffman transponiert die Angelegenheit in die Zeit der Vogelfluglinie und erreicht das ihm moegliche Hoechstmaß an kritischer Einsicht, wenn er feststellt, daß es in Schweden deutsche Touristen gibt, die Bier trinken (uwe).« (uwe) war das Kuerzel unter dem Uwe Nettelbeck in der »Filmkritik« von Enno Patalas und Wilfried Berghahn schrieb. Die Kritik erschien im Dezemberheft 1963. Die »Filmkritik« hatte das Format, das auch Schulhefte (Din A 5) in dieser Zeit hatten, erschien monatlich und kostete im Einzelhandel 1.– DM. (In diesem Einzelhandel ist mir die »Filmkritik« nie begegnet).
Bei der spaeteren Besichtigung des Filmes mußte ich feststellen, Uwe Nettelbeck hatte sich geirrt. In dem Film von Kurt Hoffmann gibt es keine Nachttischlampe im Schlafzimmer. Und nun kommst Du, J.
Briefe an Eugen (IV) Die Bananenkisten des Alfred Bauer
Briefe an Eugen (XXV) Bananenkisten-Der Nachlass von Alfred Bauer
PDF (Zeichen 2.032) Briefe an Eugen (XXV) Bananenkisten
Hallo Eugen,
noch mal vielen Dank für den Hinweis auf den Link »Kino im Zwielicht«. Nach einer kurzen Lesephase habe ich mir dann doch die gedruckte Ausgabe bestellt und da ist mir dann diese komische Geschichte begegnet, die ich wegen ihrer Tragik und Komik abgeschrieben habe.
Auf den Seiten 102 – 103 von »Kino im Zwielicht« gibt es die Geschichte von den Bananenkisten des Alfred Bauer: „Neben der Literatur- und Presseauswertung etwa im Pressearchiv der Filmuniversität Babelsberg bestand ein wichtiger Teil der Recherche zudem in der Suche nach dem persönlichen Nachlass von Alfred Bauer. Verschiedene Hinweise führten schließlich zu einem bemerkenswerten Fund, der an dieser Stelle etwas ausführlicher beschrieben werden soll.
In den 1970er-Jahren lernte Alfred Bauer den Sammler und Verleger Christoph Winterberg kennen. Winterberg half Bauer bei der Neuauflage seines Spielfilm-Almanachs und brachte dessen zweiten Band „Der deutsche Spielfilm-Almanach 1946 bis 1955“ im namenseigenen Verlag heraus. Offenbar verstanden sich Bauer und Winterberg gut. Jedenfalls erhielt Winterberg einen umfangreichen Bestand aus dem Nachlass Alfred Bauers.
Diesen verpackte Winterberg wiederum in Bananenkisten und lagerte ihn in seinem Haus im bayerischen Rennertshofen ein. Zusammen mit seinen eigenen Sammlungen von Plakaten, Magazinen und Filmkopien besaß Winterberg nach eigenen Schätzungen etwa 550 000 Standfotos, 60 000 Plakate, Hunderte Drehbücher und unzählige Bücher zu Filmthemen. Nachdem sich Winterberg aus dem Verleger- und Filmsammlergeschäft zurückgezogen hatte, verbrachte er schließlich seine letzten Lebensjahre in seinem hoffnungslos überfüllten Haus, in dem er einen Raum bewohnte und das ansonsten nur noch zwischen deckenhoch gestapelten Bananenkisten durch schmale Korridore begangen werden konnte. Dort fand man Christoph Winterberg schließlich im Februar 2018, begraben unter zwei mit Filmmaterial gefüllten Bananenkisten, tot auf. Der Generalerbe veräußerte den gesamten Bestand schließlich an den Sammler und Filmhändler Werner Bock, der nach eigenen Aussagen von den insgesamt etwa 14 000 Bananenkisten noch 4000 behielt und diese in verschiedenen Lagerräumen in Hannover unterbrachte.“ (Kino im Zwielicht, Hrsg. Andreas Wirsching. Seite 102-103, Metropol Verlag Berlin, 19– Euro, ISBN: 978-3-86331-728-7))
Die Suchmaschine hat es übersetzt : Hello Eugen, thank you again for pointing out the link “Cinema in Twilight”. After a short reading phase I ordered the printed edition and there I have it then came across this strange story, which I wrote off because of its tragedian and humor have. The story of them begins on page 102 of “Cinema in the Twilight”.
Banana boxes. „In addition to the literature and press evaluation, for example in the press archive of the film university Babelsberg, an important part of the research was also the search for the personal estate of Alfred Bauer. Various clues eventually led to a remarkable find that will be described in more detail hereshould.In the 1970s, Alfred Bauer met the collector and publisher Christoph Winterberg know. Winterberg helped Bauer reissue his feature film almanac and broughtits second volume “The German Feature Film Almanac 1946 to 1955” in its own name Publisher out. Apparently Bauer and Winterberg got along well. Anyway received Winterberg has an extensive inventory from Alfred Bauer’s estate. Winterberg packed this in banana boxes and stored it in his house Bavarian Rennertshofen. Along with his own collections of posters, According to his own estimates, Winterberg owned around 550,000 magazines and film copies Still photos, 60,000 posters, hundreds of scripts and countless books on film topics. After Winterberg with drew from the publishing and film collecting business. He ended up spending the last years of his life feeling hopeless crowded house in which he lived in one room and otherwise only between Banana crates stacked high on ceilings could be walked through narrow corridors. Christoph Winterberg was finally found there in February 2018, buried under two Banana crates filled with footage, dead. The general heir sold the entire property. Finally passed to the collector and film dealer Werner Bock, who, according to his own According to statements, out of a total of around 14,000 banana boxes, 4,000 were kept and they were stored various storage rooms in Hanover.“ (Kino im Twilight, ed. Andreas Wirsching. Pages 102-103, Metropol Verlag Berlin)
Briefe an Eugen (XXXXIX) David Stewart Hull
Hallo Eugen, ja nachdem ich das Geburtsdatum von David Stewart Hull (21. März 1938) herausgefunden hatte, wie immer im Netz. Habe ich eine Kontaktaufnahme mit dem Institut versucht, wo er die Untersuchung über den Film im Dritten Reich getätigt hatte, das Darthmouth College in Hanover. Der Versuch ist leider zu spät erfolgt. David Stewart Hull starb am 5. Dezember 1998 in Stonington, Connecticut. Schade, das seine Untersuchung nie in Deutscher Übersetzung erschienen ist. Insbesondere sein Hinweis auf das Talent von Herbert Selpin ist dadurch weitgehend verloren gegangen. Vielleicht kann sich ja doch noch ein Verleger entschließen, das Buch ins Deutsche zu übertragen und veröffentlichen, J.
In Erinnerung an Wilfried Berghahn (V) Ansichten einer Gruppe- Die Münchner Schule- Filmkritik April 1963
In Erinnerung an Wilfried Berghahn (VII) – Zwei Männer-Versuch über Polanskis Kurzfilme- aus Filmkritik September 1963
In Erinnerung an Wilfried Berghahn (VI)-Die Glocken läuten immerzu- Luis Bunuel Filmkritik Mai 1963
In Erinnerung an: Hans Hillmann (I) Grafiken für FILM und Filmkritik
Hans Hillmann Maske. Grafik abgedruckt in Zeitschrift Film, München
Nebenbei bemerkt: Bavaria Film AG Franz Seitz
Gefunden in dem Buch: Joseph Wulf, Theater und Film im Dritten Reich, Ullstein Verlag, Mai 1983, Seite 390 – 391.
«SA-Mann Brand» Bericht über den Film gleichen Titels in: Völkischer Beobachter vom 16.6.1933. SA-Mann Brand; Produktion: Bavaria AG.; Drehbuchautoren: Joseph Dalmann und Joe Stöckel; Regie: Franz Seitz; Darsteller: Heinz Klingenberg, Otto Wernicke, Elise Aulinger, Rolf Wenkhaus, Joe Stöckel, Max Weydner, Manfred Pilot, Wastl Witt, Hedda Lembach, Helma Rückert, Fritz Greiner, Magda Lena, Vera Liessem, Adolf Lallinger, Otthein Haas, Theo Kaspar, Philipp Weichand, Rudolf Frank, Rudolf Kunig; Musik: Toni Thoms; Prädikat «Künstlerisch besonders wertvoll, volksbildend».
«Freitag abend kam es anläßlich der Erstaufführung des Filmes <SA-Mann Brand> zu Beginn der Vorstellung zu einem Zwischenfall. SA-Gruppenführer Beckerle teilte dem Publikum mit, daß die Reklameplakate von einem polnischen Maler angefertigt seien. In Anbetracht der Tatsache, daß der Besitzer des Kinos (Gloria Palast) seinem Wunsche, die Plakate zu entfernen, nicht nachgekommen sei, forderte er die erschienenen SA und SS-Mitglieder auf, den Raum zu verlassen. Die Anwesenden kamen diesem Verlangen sofort nach. Daraufhin wurde die Vorstellung abgebrochen.» Frankfurter Zeitung vom 18.6.1933; über die antijüdische Betätigung desselben Adolf Beckerle während des Krieges, als er Gesandter in Bulgarien war, siehe Léon Poliakov – Joseph Wulf: Das Dritte Reich und seine Diener, Berlin 1956, S. 11, 48-49, 53 und 56-58.
Hier irrte der SA Gruppenführer Adolf Beckerle: Das Plakat stammte von dem Grafiker Julius Ussy Engelhardt, geb am 18. September 1883 in Bindjey, Sumatra. So ist das, wenn man keine Ahnung hat.
Originalton Filmportal.de: “Franz Seitz sen. wurde am 14. April 1888 in München geboren. Nach dem Schulabschluss absolvierte er zwei Jahre lang eine private Schauspielausbildung bei Franz Jacobi vom Münchner Hoftheater. Unter dem Pseudonym „Franz Felix“ stand er anschließend an diversen bayerischen Theatern auf der Bühne. Ab 1908 hatte er ein dauerhaftes Engagement am Nürnberger Volkstheater. Zu dieser Zeit begann er auch als Regisseur zu arbeiten und inszenierte Stücke unter anderem in Innsbruck und Eisenach. Bis 1918 folgten weitere Engagements, zunächst in Regensburg, wo er ebenfalls Regie führte, dann am Münchner Volkstheater. 1919 wurde er ins Ensemble des Münchner Residenz Theaters berufen. Zu dieser Zeit lernte er auch seine spätere Ehefrau kennen, die Bühnenschauspielerin Anni Terofal.“ “Wir erleben den SA-Mann Brand in seiner Familie. Der Vater ist Sozialdemokrat, aber die Mutter heimlich auf des Sohnes Seite. Ihnen gegenüber wohnt eine Witwe, die sich kümmerlich mit ihrem Jungen durchs Leben schlägt. Hitlerjunge ist er, eine Uniform will er haben, und so näht seine Mutter nachts, um das Geld für ein Braunhemd aufzutreiben. Brand ist gut Freund mit ihm und nimmt ihn unter seinen Schutz, der in diesem Kommunistenviertel sehr nötig ist. Wir sehen das lichtscheue Gesindel, das mit allen Mitteln, mit List und Waffen versucht, die Reihen der SA zu sprengen. Aber immer werden sie rechtzeitig von einer Kommunistin gewarnt, die ihr Herz an den SA-Mann Brand verloren hat. Wir erleben die Überfälle der Kommune, sahen die Gegenwehr der SA und fühlen noch einmal diese ganze Zeit der Hetze, der Unsicherheit und des Verrates nach. Da wird nach Aufhebung des Uniformverbotes ein Propagandaumzug gemacht. Hitlerjunge Erich marschiert zum ersten Male in Uniform, da trifft ihn eine tückische Kugel. Behutsam bringt ihn Brand der gefaßten Mutter. Jede Hilfe kommt zu spät. Mit den Worten: «Ich geh jetzt zum Führer», haucht er sein junges Leben aus. – Und draußen dröhnt die Marschmusik der SA. Überraschend ist der Tag der nationalen Erhebung da. Deutschland ist frei.“ “Zu Seitz‘ regelmäßigen Darstellern gehörte der von der Bühne kommende Komiker Weiß-Ferdl, mit dem er zwischen 1928 und 1933 sechs Filme drehte. Danach wurde der ebenfalls vom bayerischen Theater kommende Volksschauspieler (und Regisseur) Joe Stöckel sein Stammschauspieler, wenn auch häufig in Nebenrollen. Die beiden arbeiteten bis 1937 bei 17 Filmen zusammen; Stöckel schrieb gemeinsam mit Joseph Dalmann meist auch die Drehbücher. So auch bei dem NS-Propagandafilm „SA-Mann Brand“ (1933), der ohne offiziellen Regierungsauftrag entstand und von Seitz in einer Art vorauseilendem Gehorsam inszeniert wurde. Stöckel schrieb sich darin die humorige Nebenrolle eines gutmütigen Hausbesitzers zu, der unter der Fuchtel seiner die Nazis ablehnenden Frau steht. Der Film war jedoch weder beim Publikum, noch bei der Kritik ein Erfolg.“ Bleibt noch anzumerken, dass Filmportal.de zwar bemerkt, dass der Film nicht im „Regierungsauftrag“ entstanden ist, aber nicht schreibt, wann die Dreharbeiten statt fanden. Aus anderer Quelle kommt die Angabe, die Dreharbeiten hätten von Mitte April bis Ende Mai 1933 stattgefunden. In der Zeit hatte die NSDAP vermutlich wichtigeres zu tun, als Franz Seitz einen Filmproduktionsauftrag zu erteilen.
Abschrift eines Textes von David Stewart Hull (1961)
pdfMordanSelpinWürgemale am Hals
PDF Abschrift David Stuart Hull (Zeichen32.317)
(Zeichen 31.972) Falschheiten: Vorname Fritz! Abschrift: David Stewart Hull, Berkely USA, veröffentlicht in der Zeitschrift »Film« Heft 3 im August / »September 1963. Herausgegeben von Hans Dieter Roos und Werner Schwier. Es handelt sich dabei um eine Übersetzung des Artikels, der vom Autor David Stewart Hull (auch David Stuart Hull) durchgesehen und von der Redaktion der Zeitschrift »Film« gekürzt wurde. Der Aufsatz ist zuerst in der Zeitschrift „Film Quarterly“ im Sommer 1961 abgedruckt worden. „Abschrift eines Textes von David Stewart Hull (1961)“ weiterlesen