HAMBURGER GITTER

Hamburger Gitter von Marco Heinig, Steffen Maurer, Luise Burchard, Luca Vogel, Deutschland 2018, 76 Min.

Am Ende ist es so wie immer. Die Bilder am Anfang hatten meine Neugier erzeugt. Hier – so dachte ich – versuchen sie etwas Neues. „HAMBURGER GITTER“ weiterlesen

Alte Postkarten – Alte Fotografien aus Hamburg II

AltePostkarteBergedorfMohnhofkleinAltePostkarteBergedorfAmBrinkkleinHafenbergedorfR.H.Meyer-3HerrenhäsuerBierkleinMitSoldatenTanzsaalBelleAllianceBilleBad1929RHMDieSpdmachteinGeländefreifürMBwernerHensel12Rathaus1908kleinHauptbahnhof19081kleinSegelschiffhafen1908kleinAltePostkartHamburgGotenstrasse1943Briefmark2nilpferd_tumbBy-nc-sa_color

Einige der Fotografen der Fotos, die hier abgebildet sind, sind bekannt.

Foto 7 (von oben gezählt) ist von Rudolf Heinrich Meyer. Foto 8 von Jens Meyer. Foto 9 ist von Werner Hensel. Alle anderen Fotografen oder Fotografinnen sind unbekannt.

Heimatfotos aus Hamburg

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Mein Vater und der Hamburger Aufstand

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Vom Steuerberater zum Millionär. Die Geschichte ist so ähnlich wie die vom Tellerwäscher zum Millionär. Nur realistischer. Der Mann um den es hier geht, ist von Beruf Steuerberater. Er nennt sich Steuersyndicus und ist arbeitslos. In der Zeit, als auch mein Vater arbeitslos ist. Sie wohnen im gleichen Ort. Er und mein Vater. In Bergedorf. Mein Vater hat eine Lohnstatistik angelegt. Wieviel er im Monat verdient. 1921 bekommt er monatlich 125,00 RM. 1922 steigt sein Gehalt auf 200,00 RM monatlich. Aber schon im April 1922 verdient er das doppelte 400,00 RM. Im Dezember 1922 bekommt er schon 7.000,00 RM. Im Oktober 1923 ist sein Gehalt schon auf 313.842.800.00,00 Reichsmark angestiegen. Dann die Gehaltskürzung. Im Dezember 1923 bekommt er nur noch 52,00 RM. Was ist da passiert? Hat er beim Hamburger Aufstand im Oktober 1923 mitgemacht? Grund genug hätte er ja gehabt. Aber kein Zeitzeuge berichtet davon.

Der Steuerberater, von dem hier berichtet wird, ist offensichtlich einem anderen, einem erfolgreichen Weg gefolgt, der ebenfalls in Hamburg Bergedorf möglich war. 1927 tritt er als Steuerberater in eine Firma ein, die zwei jüdischen Kaufleuten gehört. Er arbeitet sich hoch. 1932 ist er bereits Prokurist dieser Firma, die zu diesem Zeitpunkt bereits, durch diverse Neubauten, eine marktführende Position im Kinogewerbe in Hamburg hat. Er wird zu Verhandlungen nach Berlin geschickt. Zusammen mit einem der Inhaber dieser Firma. Sie verhandeln mit der großmächtigen UFA über eine Beteiligung oder einen Verkauf. Während der Verhandlungen nimmt sich einer der beiden Inhaber am 27. Januar 1933 das Leben. Die Verkaufsverhandlungen werden abgebrochen. Die UFA ist der Meinung, dass der Verkaufspreis dieser Firma in den nächsten Monaten weiter fallen werde.

Am ersten Mai 1933 ist es dann so weit. Der Prokurist einer jüdischen Firma wird Mitglied der NSDAP. Schon bald wird die Firma ihm gehören. Und so kommt es dann auch. Zu seinem Leidwesen können die restlichen Besitzer aus Deutschland fliehen. 1943 sind die meisten Kinos dieser Firma durch Bombenangriffe der Allierten zerstört. Der Prokurist investiert das angehäufte Geld in Immobilien. Von denen er 1945 eine Reihe sein eigen nennt. Eins in der Adolphstrasse 22 (heute Herbert Weichmannstrasse 22), vier in Husum (fast eine ganze Strasse in der Volquard Paulstrasse 18/20/22/24), eins in Flensburg, in der Moltkestrasse 38, zwei  in Wyk auf Föhr, das Kurhotel, Sandwall 23 und das Haus Daheim, Sandwall 60, eins in Ahrensburg in Hollstein, Jungborn 20. Alle Häuser ohne Bombenschaden. Nein, arm sind sie nicht geworden in den 12 Jahren. Auch dem Herren, der sie bei der „Arisierung“ (Enteignung) so gut unterstützt hatte, ging es nach dem Kriege nicht schlecht. Er sammelte in diesem 12 Jahren eine Menge Geld ein. Ein Haus an der Elbchaussee 99 (heute Elbchaussee 454), ein Haus in Kampen auf Sylt, Lerchenweg 5 („Paradieschen“). Ein Kino in Kiel am Dreiecksplatz. Achja. Da war doch was? Die Wiedergutmachung. Eine Kinobesitzerin in Hamburg meinte, sie hat nichts wieder gut zu machen. Die Justiz im Nachkriegsdeutschland ist auf ihrer Seite. Dafür musste sie nicht einmal in die Nazipartei eintreten. Im Gegenteil. Sie hat eben nur die Gunst der Stunde genutzt. Mein Papa hatte 1945 immerhin noch das Büchlein mit der Gehaltsstatistik, das er seinem Sohn hinterlassen hat.IMG_6176Hamburg Bergedorf, Glindersweg 47 Foto vom 23. Mai 2018. Hier wohnten meine Eltern von 1937 – 1967. Und ein Foto von 1952.Glindersweg1952P1040974Hamburg Bergedorf, Karolinenstrasse 10 (Heute Möllers Kamp 10). Hier wohnte der genannte Steuerberater. Später kaufte er zusammen mit seinem „Kameraden“ ein Haus in der Adolphstrasse 22 (Heute Herbert Weichmannstrasse 22) in Hamburg Uhlenhorst. Unter dem haben sie es nicht gemacht.P1040973P1040985By-nc-sa_colorNilpferdeinaugeFotos Jens Meyer

Aufnahmen vom 23. Mai 2018IMG_6212P1050014P10500581950 haben die beiden Arisierer es fast geschafft. In der Adolphstrasse 22 (heute Herbert Weichmannstrasse 22), einen Steinwurf entfernt von der Alster, besitzen sie ein Villa. Eine Villa mit sechs Wohnungen. Versteckt hinter Bäumen. Wie sichs gehört. Von den enteigneten zwölf Kinos der jüdischen Besitzer gibt es nur noch eins. Die restlichen Kinos wurden von allierten Bomberpiloten zerstört. Die vorhandenen Trümmergrundstücke, einstmals im Besitz des Henschel Film und Theaterkonzerns,  überlassen sie gerne dem Wiedergutmachungsprozess. Die Flüchtlinge von damals wollen in dieses Land nicht zurückkehren. Einige von ihnen, denen man die deutsche Staatsangehörigkeit weggenommen hatte, beantragen die Deutsche Staatsangehörigkeit neu. Und bekommen sie. Einer von ihnen will die deutsche Staatsangehörigkeit nicht wiederhaben. Das ist die Ausnahme.Tieresehendichan3

Bille Bad Bergedorf 1929 RHM

BilleBad1929RHMBy-nc-sa_colorNilpferd7Foto Rudolf Heinrich Meyer, Hamburg Bergedorf, 1929

Fundstücke aus Bergedorf (I)

OttoAverdieckklein2OttounddieanderenPDF Dr.HubertGevenichBy-nc-sa_colormilpferd_einauge1

 

Foto Rudolf Heinrich MeyerBüchenHafenbergedorfR.H.Meyer-3Gescanntes DokumentBahnhofBergedorfBergedorfSeptember1999kircheRHMBergedorferEisenwerkeAlfaRudolHeinrichMeyerPorträts2jpgRudolfHeinrichMeyer1928SchottscheKarreRHMLudwigAverdieckkleinOttoAverdieckMaria HirteIm Internet gefunden:

Dr. Otto Averdieck                      Maria Averdieck geb. Hirte

GrabsteineOttoMariaAverdieckFoto Jens MeyerBy-nc-sa_colorNilpferdeinAuge

PDF Walther Kellinghusen Zelle 5

Walther Kellinghusen (1902 – 1936)

Walther Kellinghusen (geb. 1. Februar 1902 – gest. 27. September 1936), Wentorferstrasse 23, in Hamburg Bergedorf, fotografiert 1928 von Rudolf Heinrich Meyer (geb. 24. Januar 1904 – gest. am 29- August 1979), Wentorferstrasse 19,  in Hamburg Bergedorf).
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RHM fotografiert von Walther Kellinghusen
Foto Walther Kellinghusen
Foto Rudolf Heinrich Meyer
Hans-Adolf Kellinghusen (1885-1971)

Walther Kellinghusen (1902-1936)

Walther Kellinghusen hatte einen Bruder: Hans-Adolf Kellinghusen. Sechzehn Jahre älter als Walther. Dieser war am 30. März 1885 geboren worden. Hans-Adolf Kellinghusen wurde 1926 Archivrat im Staatsarchiv Hamburg. 1933 wurde er zum stellvertretenden Direktor des Hamburger Staatsarchives befördert. Die Fotos, die es von Hans-Adolf Kellinghusen gibt, hat vermutlich sein Bruder, der Fotograf Walther Kellinghusen gemacht. Über Hans-Adolf Kellinghusens Tätigkeit in der Nazi Zeit schreibt Jürgen Sielemann in seinem Aufsatz – Das Staatsarchiv Hamburg und die Personenforschung in der NS-Zeit-

„Als hauptverantwortliche Erfüllungsgehilfen des Rassenwahns im Staatsarchiv sind die Professoren Heinrich Reincke und Hans Kellinghusen auszumachen.“ (Siehe PDF des Artikels von Jürgen Sielemann. Zitiert aus: »Aus erster Quelle. Beiträge zum 300-jährigen Jubiläum des Staatsarchivs der Freien und Hansestadt Hamburg, 2013. Seite 85 – 104.«

Tiere sehen Dich an (1)

Kellinghusen, Walther, Quelle StAHH 242-1II_Ablieferung 7_4433_

pdf Walter Kellinghusen

pdf-Das-Staatsarchiv-Hamburg-und-die-Personenforschung-in-der-NS-Zeit-von-Jürgen-Sielemann