Apropos Kaiserkrone Kiel

Apropos Kaiserkrone Kiel

PDF Apropos Kaiserkrone( Zeichen 2.270)

(Zeichen 2.270) Die Landeshauptstadt Kiel schreibt: Ein Stolperstein für Josef Ehrlich Kiel, Breiter Weg 4-6, ehemals Breiter Weg 5.

Josef Ehrlich, geb. am 10.10.1875 in Grodek, Polen, war Sohn von Nachum Meyer Ehrlich und Minna Ehrlich, geb. Weissberg. Er hatte drei Schwestern: Helene, verh. Hurtig, Lina, verh. Friedmann, und Else, verh. Jonas. Letztere überlebte das KZ Theresienstadt. Seit 1898 lebte Josef Ehrlich in Kiel, 1914 trat er in die israelitische Gemeinde ein. Nach dem 1. Weltkrieg, an dem er aktiv teilnahm, heiratete er Anna Struck, die nach der Heirat zum Judentum übertrat. Die sogenannte Mischehe blieb kinderlos und endete am 25.5.1939, als Anna verstarb. 1923 wurde Josef Ehrlich Direktor der „Kaiserkrone“, die sowohl ein Theater als auch ein erfolgreiches Kino und Restaurant sowie der Treffpunkt des „Jüdischen Kegelclubs“ war.

Josef Ehrlich war nicht nur ein anerkanntes Mitglied des „Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten“, sondern galt in ganz Kiel als eine wohlhabende und angesehene Person, auch bei Nichtjuden. Im Zuge der nationalsozialistischen Maßnahmen zur Entrechtung und Ausgrenzung der Juden aus dem Wirtschaftsleben wurde am 31.12.1935 Ehrlichs Besitztum „arisiert“, das heißt, Ehrlich wurde enteignet und sein Besitz an den Parteigenossen Scepanik [August G. Scepanik] gegeben, seinen ehemaligen Oberkellner.

Nach dem Novemberpogrom vom 9.11.1938 kam Ehrlich für einen Tag in sog. Schutzhaft und anschließend ins Gerichtsgefängnis, aus dem er von einem Offizier der Gestapo heraus geholt wurde. Er bekam zwar 1938 im Zuge der sog. Polenaktion, bei der alle aus Polen stammenden Juden in ihr Herkunftsland geschoben werden sollten, den Ausweisungsbefehl, brauchte diesem aber nicht nachzukommen, vermutlich geschützt durch Verbindungen zur Gestapo.

1941, als dieser Schutz offensichtlich versagte, musste er seine Eigentumswohnung im Breiten Weg verlassen und wurde gezwungen, in eine deutlich kleinere Wohnung zu ziehen, in die Flämische Straße 22a, in ein Haus, das die Stadt zum sog. Judenhaus erklärt hatte. Am 4.12.1941 wurde Ehrlich zusammen mit 40 anderen Kieler Juden, unter ihnen auch seine Schwester Lina, im Rathausbunker festgehalten und zwei Tage später mit fast 1.000 weiteren Juden von Hamburg aus nach Riga deportiert.

Am 5.1.1942 kam er dort im Lager Jungfernhof ums Leben – ob durch die katastrophalen Lebensbedingungen oder durch wilde Erschießungen, ist ungeklärt.

Briefe an Eugen (LV) Louis Segall

Hallo Eugen,

Römische Zahlen

es ist doch erschreckend wie schnell das manchmal geht. Wie aus einer Vermutung eine Tatsache wird. In dem Buch aus dem Wallstein Verlag aus Göttingen, 2016 erschienen, ist er auf Seite 71 vermerkt (Die Hamburger Juden im NS Staat 1933-1938/39 Band XLV von Andreas Brämer und Miriam Rürup) ISBN 0178-3-8353-1811-3). Firma: Photogeschäft Louis Segall. bish. Inhaber: Louis Segall, Hamburg. Erwerber: Paul Waiher. Es ist jetzt nur noch die Frage: Handelt es sich um einen Übertragungsfehler oder nicht? Im Adressbuch heißt der sog. Erwerber Paul Waibel. Quelle ist das Staatsarchiv Hamburg, 314-15, Oberfinanzpräsident, Devisenstelle und Vermögensstelle (15. Oktober 1938) . J.

Louis Segall Fotograf
Foto von Louis Segall.. 1. Mai 1936 Schauburg am Hauptbahnhof. Mönckebergstraße 8
Mönckebergstraße 8 (1936)
Großer Burstah 31. (2024)
Branchen Telefonbuch Eintrag (1938)

Aussschnitt Branchen Telefonbuch Hamburg (1939)
Branchen Telefonbuch Hamburg 1929
Branchen Telefonbuch Hamburg 1930

le

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Zeichnung Helga Bachmann

Briefe an Eugen (LIV) Henschel Suche

Römische Zahlen
Hallo Eugen, Deine Fragen sind nicht einfach zu beantworten. Aber ich versuche es mal. Die Suche nach Henschel und warum. Hier ist die PDF und einige Fotos zu Ablenkung.

PDF Briefe an Eugen 3 (Zeichen 9.547) Die Suche nach Henschel

Halteverbot 1
Halteverbot 2
Halteverbot 3
Wäschekeller mit Maus
Mordsache Dünner Mann

1938 Ausschnitt Adressbuch Hamburg Branchenbuch Photoateliers Buchstabe Sc-Si

1938 Branchen Telefonbuch

Bismarckstraße 108 Ausschnitt Adressbuch 1936
Bismarckstraße 108 Ausschnitt Adressbuch 1937
Louis Segall Fotograf
1. Mai 1936 Schauburg am Hauptbahnhof Fotograf Louis Segall, Mönckebergstraße 8
Ausschnitt aus dem Branchen Telefonbuch von 1939
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Zeichnung Helga Bachmann

Briefe an Eugen (LIII) 1. Mai 36

Briefe an Eugen,

Römische Zahlen

Pdf Du kannst nicht treu sein

Hallo Eugen, das war gar nicht so schwer, das Enstehungsdatum des Fotos herauszufinden. Das Foto entstand am 1. Mai 1936. Das kann man durch das Plakat auf der rechten Seite des Fotos herausfinden. Der einzige Film in dem beide genannten Schauspieler (Lucie Englisch und Hermann Speelmanns) im fraglichen Zeitraum zusammen auftreten sind, ist: »Du kannst nicht treu sein«, der seinen Start am 11. Februar 1936 hatte.

Branchenadressbuch Hamburg 1936
Foto  1. Mai 1936 Schauburg am Hauptbahnhof Die Angestellten des Henschel Film- und Theaterkonzerns. Fotograf Louis Segall (Inh. d. Atelier Schauburg Hmb 15, Süderstraße 73) -(Meine Zählung ergibt 53 sichtbare Personen) Vor dem Sporthaus Julius Ortlepp, Mönckebergstraße 8 fotografiert.

»Du kannst nicht treu sein«, Start war am 11. Februar 1936, Regie: Franz Seitz Senior. (Der Regisseur von SA Mann Brandt 1933) mit Lucie Englisch und Hermann Speelmans.

Filmportal.de schreibt ueber diesen Film: „Verwechslungslustspiel: Katharina ist eine energische junge Frau, und als Chefin im Hotel Steinbrock in Obermurgel hat sie alles im Griff. Nur den richtigen Mann hat sie noch nicht gefunden. Max, der junge Besitzer des Hotels Seehof in Gundlach, möchte Katharina gerne kennen lernen und lässt sich daher als Oberkellner in ihrem Hotel einstellen. Als die Schauspielerin Ria im Hotel eintrifft, erkennt sie Max. Aber er erklärt ihr die Situation und macht sie zu seiner Komplizin. Beglückt stellt er fest, dass Katharina eifersüchtig auf andere Frauen reagiert. Auch Katharinas Vater wird in den Plan eingeweiht, seine Tochter rumzukriegen. Und als Max seine Verlobung mit Ria bekannt gibt, rät Katharinas Vater der Tochter, sich kurzerhand mit einem anderen Mann zu verloben: dem Besitzer des Hotels Seehof.“

Hallo Eugen, natürlich hast Du damit Recht, das Hermann Speelmanns eigentlich ohne zwei nns geschrieben wird, also Hermann Speelmans. Aber er hat offensichtlich beide Schreibweisen benutzt. Mal so, mal so. Und Deine Nachfrage will ich gerne beantworten. Lucie Englisch spielt die Katharina und Hermann Speelmans den Max Hölterlin. Allens klor? J.

Hallo Eugen,

auf der Suche nach dem Fotograf Louis Segall, der das Foto von den Angestellten des Henschel Film & Theaterkonzerns am 1. Mai 1936 gemacht hatte, stelle ich fest, daß sein Verbleib nach 1937 ungeklärt ist. 1936 hat er ein Foto Atelier [zusammen mit Paul Waibel / Paul Weibel] in der Fuhlsbüttler Straße 165 im Erdgeschoß, neben der Schauburg Nord.

Außerdem ist er Inhaber des »Atelier Schauburg« in Hmb 15, Süderstraße 73 und wohnt in der Beneckestraße 22. 1937 ist er in die Bismarckstraße 108 umgezogen.

Ein Jahr später, 1938, wohnt ein Lilje, O. Prok. in dieser Wohnung. Im Telefonbuch von 1938 [Handels-, Gewerbe- und Berufsverzeichnis zum amtlichen Fernsprechbuch für den Reichpostdirektionsbezirk] findet sich der Hinweis, das die Firma »Atelier Schauburg« von Louis Segall + Paul Waibel 1938 nur noch einen Inhaber hat und sich jetzt »Atelier Schauburg Inhaber Paul Waibel« nennt. Das heißt, da muß noch mal gekratzt werden. J.

Hallo Eugen, ja das Kratzen war erfolgreich. Wie schnell das doch geht. Und immer wieder faellt mir auf, das der Generation vor uns die noetige Neugierde gefehlt haben muß. J.

Ausschnitt aus Branchen Telefonbuch von 1938. Louis Segall ist nicht mehr dabei
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Zeichnung Helga Bachmann
Ausschnit aus dem Branchen Telefonbuch1939