Wilfried Weinke über Bücher

(erscheint in kürzerer Fassung im Herbst 2019 im Jahrbuch „exilforschung“)

Wilfried Weinke

Im Turnus von drei Jahren feiert sich die Medienstadt Hamburg auch als Stadt der Fotografie. Seit 1999 findet in der Hansestadt die „Triennale der Photographie“ statt, ein Festival unter Beteiligung der lokalen Museen, diverser Galerien und Veranstalter, ein sich über Wochen erstreckendes Ereignis, das mittlerweile internationale Beachtung gefunden hat. „Wilfried Weinke über Bücher“ weiterlesen

Wilfried Weinke Zwei Bücher

(erschien zuerst in der der „Zeitschrift für Geschichtswissenschaft“, Berlin Heft 7/8 – 2019)

Wilfried Weinke über die Bücher:

Roland Jaeger: Foto-Auge Fritz Block. Neue Fotografie – Moderne Farbdias. Scheidegger & Spiess, Zürich 2018, 336 S.

Erika Eschebach, Helena Weber (Hg.): Fred Stein. Dresden. Paris. New York. Sandstein Verlag, Dresden 2018. 240 S.

Beide Männer waren jüdischer Herkunft. Beide konnten in die USA emigrieren. Beide wurden professionelle Fotografen, obwohl sie ursprünglich andere Berufe ausübten oder anstrebten. Die Rede ist von dem aus Hamburg stammenden Fritz Block (1889-1955) und dem in Dresden geborenen Fred Stein (1909-1967). „Wilfried Weinke Zwei Bücher“ weiterlesen

Die zwei Gesichter des Lehrers Daniel Wormser (Talmud- Tora-Schule), Elbstrasse 122, Kohlhöfen 19/20 in Hamburg

Die zwei Gesichter des Lehrers Daniel Wormser (1840 – 1900)

„Daniel Wormser (1840 -1900) unterrichtete seit 1864 an der Talmud-Tora-Schule und war als „Vater der Auswanderer“ hoch geachtet. „Die zwei Gesichter des Lehrers Daniel Wormser (Talmud- Tora-Schule), Elbstrasse 122, Kohlhöfen 19/20 in Hamburg“ weiterlesen

Ein Fall für die Medienberatung (de Wind, de geiht von achtern und von vorn)

Die Rätselecke – Ein Lob den Schwul-Lesbischen Filmtagen

Denn gäbe es sie nicht, würde uns einer der wichtigsten Anschlussfehler der Filmgeschichte nicht bekannt sein. Und damit auch die anderen Menschen, die, so wie ich, das Hobby haben, völlig nutzloses Wissen anzuhäufen, davon profitieren können, soll die Sache nicht länger verborgen bleiben: „Ein Fall für die Medienberatung (de Wind, de geiht von achtern und von vorn)“ weiterlesen

Noch ein Text, der

es wert ist zitiert zu werden:

Und noch ein Text, der es wert ist, das man ihn zitiert.

Aus: . . . „Wo waren sie im Kriege Herr – ? . . . “Ich habe mich dreieinhalb Jahre im Kriege gedrückt, wo ich nur konnte – und ich bedaure, dass ich nicht, wie der große Karl Liebknecht, den Mut aufgebracht habe, Nein zu sagen und den Heeresdienst zu verweigern. Dessen schäme ich mich. „Noch ein Text, der“ weiterlesen

Charles Péguy über Das Geld (1913)

Charles Péguy über das Geld (1913)

„Sie hatten noch nicht diesen bewundernswerten Mechanismus des modernen Streiks erfunden, der die Gehälter immer um ein Drittel steigen lässt, während sich der Preis des Lebens um die Hälfte erhöht und das Elend als Differenz herauskommt.“ (Aus: Charles Péguy, Das Geld, 1913, zitiert nach Das Geld, Verlag Matthes & Seitz Verlag Berlin. Seite 62).

Fotos Jens Meyer

Über Zeitschriften (1913) Cahiers de la Quinzaine (erste Nummer erschienen am 5. Januar 1900)

„Eine Zeitschrift lebt immer nur dann, wenn sie in jeder Nummer ein gutes Fünftel ihrer Abonnenten verärgert. Die Ausgewogenheit besteht darin, dass es nicht immer dieselben sind, die sich in diesem Fünftel befinden. Im anderen Fall, das heisst, wenn man sich befleißigt, niemanden zu verärgern, verfällt man in das System der großen Zeitschriften, die Millionen gewinnen oder verlieren, aber nichts sagen. Oder besser: weil sie nichts sagen.“ (Charles Péguy, Das Geld, Verlag Matthes & Seitz Berlin, Seite 101 – 102).

Über Revolution

Es gibt (mindestens zwei) verschiedene Übersetzungen des Zitates von Charles Péguy:

1) „Die Revolution zu machen heisst auch, Dinge an ihren Platz zu stellen, die sehr alt aber vergessen sind.“ (Charles Péguy)

2) „Revolution bedeutet, sehr alten und vergessenen Dingen ihren Platz zurückzugeben.“ (Charles Péguy) (zitiert nach Jean-Marie Straub).

Die Suchmaschine übersetzt zurück:

1)“Faire la révolution, c’est aussi mettre à leur place des choses très anciennes    mais oubliées. „

2) „La révolution signifie redonner des choses à des choses très anciennes et oubliées.

über Reiche:

„Wenn er nicht ein Genie ist, kann ein Reicher sich nicht vorstellen, was das ist: Armut. Diesem Mangel entspringt jene Geistesschwäche, die wir bei den meisten Reichen wahrnehmen. Aus dieser standesmäßigen Schwäche heraus verkennen sie die Bitterkeit des Geschehens und die Härte der Menschen. Sie sind einmal so und bleiben meistens Tröpfe, Kindsköpfe, Laue . . . Selbst der begabteste Mensch der Welt hat, solange es ihm nie an Brot gefehlt, keine Ahnung von den Kreisen, die wir kennen.“ (Charles Péguy in S. VI seines Vorwortes zu Jean Coste, 12. Cahiers der 2. Serie, 13. Juni 1901), zitiert nach Romain Rolland >Charles Péguy< Zürich 1951, Büchergilde Gutenberg. Seite 504.

über Konservatismus:

„Wer nicht gegen den Konservatismus ist, ist für ihn. Einer Revolution stehen alle Neutralen und alle Gleichgültigen entgegen. Der Konservatismus hat auf seiner Seite alle Neutralen und alle Gleichgültigen . . .“ (zitiert nach Roman Rolland >Charles Péguy< Seite 504.)

über die Cahiers de la Quinzaine:

„Dire la vérité, toute la verité, rien que la vérité, dire bête, ennuyeusement la vérité ennuyeuse, tristement la vérité triste – “ (Charles Péguy)

„Die Wahrheit sagen, die ganze Wahrheit, nichts als die Wahrheit, die dumme Wahrheit dumm sagen, die langweilige Wahrheit langweilig, die traurige Wahrheit traurig.“ (Charles Péguy)

(Zitiert nach: Charles Péguy, Das Geld, erschienen bei Matthes & Seitz Berlin, 2017, übersetzt aus dem Französischen von Alexander Pschera). (abgeschrieben auf Seite 12) ISBN 978-3-95757-317-9