Apropos Thalia Kino (Hamburg)

PDF Apropos Thalia Kino Hamburg

Thalia Kino Hamburg
Foto von Mark Lissauer (Australien)
(ehemals Hermann Lissauer) Grindelallee 116-118, Hamburg
Zeichnung Helga Bachmann
Hau weg den Scheiss
Abrisss Thalia Kino Foto Jens Meyer
Creative commons.org
cc

Thalia Kino in Hamburg. Vor 1933 und nach 1945 (Aus sechs Stockwerken waren nach dem Kriege drei geworden)

Foto Grindelallee 116 von Mark Lissauer (Sommer 1931)
ThaliaKino1988
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ThaliaAbrissJanuar1997
ThaliaAbrissJanuarBagger1997
ThaliaKinoJanuar1997
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Fotos Jens Meyer

Das Foto vom Haus (als es noch sechs Stockwerke hatte) hat Hermann (Mark) Lissauer aus Australien geschickt. Hermann Lissauer ist auf dem Foto auch zu sehen. (Das Kind auf dem Balkon im vierten Stock). Das Haus und das Kino gehörte, bis zur ihrer Enteignung (Arisierung), Ranette Salfeld. „Deutsche Nutznießerin“ der „Arisierung“ war Helene Meininger, geb. Fick). (Der „Verkauf “ des Grundstücks und der Einrichtung des Kinotheaters an Frau Meininger und Herrn Walther fand am 3.12.1938 statt). „Geschätzer Wert am Tag der Wegnahme: 250.000,00 RM“ (Antrag vom 25.05.1948). In einem sog. „Wiedergutmachungsverfahren“ kam es zu einem sog. „Vergleich“.  Ranette Salfeld erklärte sich am 11. Juni 1951 damit einverstanden, für das Haus Grindelallee 116 und das Kino  insgesamt 90.000,00 DM zu bekommen. Von diesem Vergleich  wurden jedoch nur 60.000,00 DM gezahlt. Am 8. April 1952 erwirkte Ranette Salfeld darauf hin durch ihren Anwalt, Dr. Morris Samson,  bei der Wiedergutmachungskammer des Landgerichtes Hamburg eine Zwangsvollstreckung: „Dem Gläubiger wird die Erlaubnis zur Durchführung der Zwangsvollstreckung auch zur Nachtzeit sowie an Sonntagen und allgemeinen Feiertagen erteilt“.   Hamburg, d.  9. April 1952. Der Rechtsanwalt schrieb: „Gläubigerin will eine Kassenpfändung in dem von den Schuldnern betriebenen Kinotheater Thalia Lichtspiele vornehmen lassen; ein Befriedigung ist nur bei einer Pfändung in den Abendstunden und in erster Linie an einem Sonntag zu erwarten.“ (4.  April 1952)

Ob die Zwangsvollstreckung für die Restsumme von 31.000,00 DM erfolgreich war, kann der Akte nicht entnommen werden. Ranette Salfeld (geb. Polack), geb. am 21.04. 1885, starb am 05.04. 1957 in Montvideo. Die Tochter von Ranette Salfeld, Elisabeth Fanny Salfeld, später Lilienthal  (geb. am 2. April 1920), starb am 30. Juni 1972 in Montevideo, Uruguay. Am gleichen Tag starb auch ihr Bruder Adolf Sigmund Salfeld in Dallas, Texas, USA.

PDF Grindelallee 116 mit sechs Stockwerken